Schematische Darstellung der Lebenszusammenhänge in Eiform

Naturphilosophie

Naturphilosophie zwischen Wissenschaft und Philosophie
Schematische Darstellung der Lebenszusammenhänge in Eiform
Foto: Georg August Goldfuss: Ueber die Entwicklungsstufen des Thieres. Nürnberg 1817.

Ein zwischen 1998 und 2010 im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 482 „Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800“ entstandener und kontinuierlich fortgeführter Forschungsschwerpunkt am Ernst-Haeckel-Haus ist die Naturphilosophie und hier insbesondere die idealistische und romantische Naturphilosophie um 1800, die zwischen den Wissenschaften und der Philosophie steht und dabei vor allem im deutschen Sprachraum für eine kurze Zeit zur Leitwissenschaft avancierte: Als Naturphilosophie teilt sie ihren Gegenstandsbereich, die Natur, mit den Naturwissenschaften, deren Ergebnisse sie rezipiert; als Naturphilosophie reflektiert sie auf die von den Naturwissenschaften verwendeten Begriffe und Methoden und gibt sich damit als Naturwissenschaftslehre zu erkennen; als Naturphilosophie ist sie in der Summe ein eigenständiger Bereich der Philosophie, der nicht nur auf die Philosophie, sondern wie das Beispiel der romantischen Naturwissenschaft zeigt, auch auf die Wissenschaften zurückwirkt.

Die Beschäftigung mit der idealistischen Naturphilosophie und romantischen Naturwissenschaft integriert deshalb wissenschaftshistorische, wissenschaftsphilosophische und philosophiegeschichtliche Ansätze, ohne dabei sozial- oder institutionengeschichtliche Zugangsweisen von der Untersuchung auszuklammern, die vor allem für die Bewertung der wissenschaftspolitischen und kulturgeschichtlichen Bedeutung der Naturphilosophie und romantischen Naturwissenschaft unverzichtbar sind.

Kontakt: Thomas Bach