Der Forschungsschwerpunkt Historische Wissenschafts- und Technikforschung untersucht das Verhältnis von Wissenschaft und Technik aus einer historischen Perspektive in ihrem politischen, sozialen und kulturellen Kontext. Wissenschaft und Technik wurden lange Zeit als getrennte Forschungsbereiche betrachtet, die in einem linearen Ablauf auseinander hervorgehen. Gerade aber neuere Arbeiten der Innovationsgeschichte haben gezeigt, dass Wissenschaft und Technik eng miteinander verwoben sind.
Beide Bereiche sind in einem dynamischen Verhältnis durch transversale und keineswegs hierarchische Verbindungen miteinander gekoppelt. Diese transversalen Verbindungen bilden die Basis für Wissensströme zwischen Wissenschaft und Technik und sind in ihrer Ausgestaltung abhängig von der Vielfalt der sozialen, kulturellen und politischen Bedingungen, in die sie eingebettet sind. Dementsprechend finden in diesem interdisziplinären Feld historische, sozialwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Methoden ihre Anwendung.
Die diesem Forschungsbereich zugeordneten Projekte sind vielfältig: Das Spektrum reicht von der Untersuchung von Innovationskulturen aus einer transnationalen Perspektive über digitale Wissensordnungen beim Rückbau von Kernreaktoren bis hin zu Outreachaktivitäten. All diese Projekte eint das Ziel aus einer historischen Analyse wissenschaftlicher und technischer Innovation für die Gegenwart zu lernen, um die Zukunft zu gestalten.